26.02.11Der Mineralienverein Freisen kauft alte Reichweiler Sammlung
Mit Plan und Orientierung dem Ziel einen Schritt näher
Das Mineralienmuseum
präsentiert spektakuläre Neuzugänge
von Hartmut Fuß
Dank der im Herbst 2008 in Eckersweiler
erworbenen Orientierung, konnten die ehemals "Ahnungs- und
Planlosen" einen weiteren spektakulären Coup landen.
Nach der Übernahme einer umfangreichen Sammlung Oberthaler
Ryolith-Achate und dem Ankauf einer kleineren Sammlung Grube
Clarashall – Mineralien (Ruschberg bei Baumholder), kann der
Mineralienverein Freisen einen weiteren sensationellen Neuzugang
vermelden.
Ganz
nach dem Motto: „die Freude ist schwatzhaft….“, unterrichtete ein
dem Mineralienverein Freisen nahe stehender Sammler den 1.
Vorsitzenden des MVF über den unmittelbar bevorstehenden Verkauf
einer großen Mineraliensammlung.
Ein im Alter von 93 Jahren verstorbener Sammler aus Reichweiler bei
Kusel, trug im Laufe seiner aktiven Sammlertätigkeit eine recht
umfangreiche und hochwertige Sammlung von Mineralien aus der
Freisener Fundregion zusammen.
Die Mehrzahl der Funde stammt aus der Zeit des Autobahnbaus. Aber
auch der Steinbruch Becker (HELLERBERG), der Steinbruch KARRENBERG
bei Reichweiler sowie die Felder in der Umgebung von Reichweiler und
Freisen gehörten zu seinen bevorzugten Sammelgebieten.
Das Bestreben des kleinen Vereins ist es, im
vereinseigenen Museum eine qualitativ hochwertige Präsentation der
Mineralien aus der Fundregion Freisen aufzubauen. Der Fundsituation
ist es geschuldet, dass der Verein, als Betreiber des Museums, auch
auf den Ankauf bzw. das Überlassen von Sammlungen und exklusiven
Einzelstücken angewiesen ist. Nur so kann die jetzt schon
bemerkenswerte Museumspräsentation erweitert werden und eine noch
höhere Qualitätsstufe erklimmen.
Dies
vor Augen, setze man sich umgehend mit den Angehörigen des
verstorbenen Sammlers in Verbindung und vereinbarte einen
Besichtigungstermin im Nachbarort. Was man zu sehen bekam,
beeindruckte gleich auf den ersten Blick: so zogen sehr schöne
Achate aus dem Stbr. Karrenberg und den Feldern um Reichweiler die
Blicke auf sich: Achate, die in solch einer Qualität heute nicht
mehr zu bekommen, geschweige denn zu finden sind. Aber auch die
anderen Sammlungsstücke beeindruckten. Herausragend und so noch nie
gesehen, eine 30 x 25 cm messende Goethitstufe von den Feldern der
Fundregion. Kurzum, den wirklich nichtahnungslosen
„alten Hasen“ vom MVF verschlug es den Atem – auch sie hatten so
etwas noch nie gesehen; kleinere Stücke - ja, da hat man das ein
oder andere Stück in der Privatsammlung, aber solch einen „Brummer“?
Nein, noch nie gesehen!
Da
noch ein weiterer Interessent an der Sammlung Interesse zeigte, war
anfangs nicht klar ob das Bemühen um die Sammlung von Erfolg gekrönt
sein würde. Das Gebot des ebenfalls „interessierten Sammler-Duos“
war nicht gerade uninteressant für die Angehörigen.
Jedoch war den Vereinsverantwortlichen vom MVF von Anfang an klar,
dass alles finanziell Machbare daran gesetzt werden müsse, damit
diese Sammlung nicht die Fundregion Freisen verlässt.
Ausschlaggebend für das letztendlich doch erfolgreiche Bemühen um
diese Sammlung waren sachlich, ehrlich und offen geführte Gespräche,
die bei den Hinterbliebenen letztendlich zur Erkenntnis führten,
dass solch eine Sammlung dorthin gehört, woher sie stammt. In der
heutigen Zeit, in der viele nur auf ihren finanziellen Vorteil
schauen, eine bemerkenswerte Einstellung, die auch in Sammlerkreisen
selten anzutreffen ist. Dafür nochmals vielen Dank an die Adresse
der Hinterbliebenen.
Somit ist gewährleistet, dass diese tolle Regional-Sammlung nicht
die Heimat des Finders verlässt und auseinander gerissen wird. In
wenigen Wochen werden nun weitere tolle Stücke die Ausstellung im
Freisener Mineralienmuseum bereichern und dauerhaft der breiten
Öffentlichkeit präsentiert werden. Diese aktuellen Neuzugänge
bringen die Mitglieder einen großen Schritt weiter in ihren
Bemühungen die Mineralien-Fundregion Freisen anhand außergewöhnlich
schöner Fundstücke zu präsentieren.