Früher Morgen
herrschte in Freisen. Es war noch kalt und dunkel, doch nach kurzer
Zeit sah man am Horizont schon ein schönes Morgenrot als sich am
Freisener Mühlenberg zehn Mitglieder des Mineralienvereins Freisen
zu einer schon seit einiger Zeit geplanten Suchaktion einfanden.
Ziel der Grabung
war es, einige Top Achate für das Mineralienmuseum Freisen zu
gewinnen sowie eine neue Stelle für zukünftige Schürfaktionen, die
im Rahmen der Freisener Mineralienbörse schon dreimal erfolgreich
durchgeführt wurden, zu prospektieren. Natürlich wollten wir auch
nicht zuletzt einige Achate finden, die die Vitrinen der
Vereinsmitglieder zieren sollen.
Der Mühlenberg ist
ja in Insiderkreisen ja mittlerweile bekannt für exzellente Achate
in den verschiedensten Farben.
Der Wetterbericht
für den Samstagmorgen war schlecht, Regen war angesagt. Doch wir
hatten Glück, es gab keinen Tropfen Regen und sogar die Sonne zeigte
sich. Ab und zu irrt sich auch mal der Wetterbericht – Gott sei
Dank!
Es war gar nicht so
einfach, einen Bagger für die Grabungsaktion zu bekommen, es gibt
zahlreiche Bauvorhaben rund um Freisen und die verfügbaren Bagger
sind alle ausgelastet. Doch auch hier hatten wir Glück und bekamen
einen Tag vor der geplanten Aktion doch noch die Zusage eines
Bauunternehmers, der uns einen Bagger zur Verfügung stellte.
Pünktlich um 8:00
Uhr hörten wir schon die Motorgeräusche des herannahenden Baggers
und einen Moment später war er auch schon an der von uns
eingemessenen und festgelegten Grabungsstelle auf dem Mühlenberg.
Zunächst wurde die
Humusdecke zur Seite geschoben und separat aufgeschichtet, bevor mit
dem eigentlichen Aushub begonnen werden konnte. Dies war uns sehr
wichtig, da wir nach der Grabung unbedingt wieder den ursprünglichen
Zustand des Ackers herstellen wollten.
Schon nach wenigen
Baggerschaufeln wurde das Material besser, es zeigte sich dann auch
direkt die allseits so heiß begehrte „grüne Schicht“, in der die
Achatmandeln oft in perfekter Qualität eingebettet sind. Diese
„grüne Schicht“ besteht aus einem grusig zersetzten Melaphyr und
garantiert in der Regel auch oftmals ergiebige Achatvorkommen.
Und auch die ersten
Achatmandeln ließen nicht lange auf sich warten. Wir hatten uns in
zwei Gruppen aufgeteilt, vier Mitglieder des Vereins standen am
Baggerloch und die anderen sechs Mitglieder orientierten sich rings
um den Aushubhügel, um möglichst optimal alle ausgegrabenen
Achateier aufzusammeln. An der Lautstärke der „Ohhhs“ und „Ahhhhhhs“
konnte man die Größe der jeweils gefundenen Achatmandeln ablesen.
Leider setzte sich die grüne Schicht nicht in alle Richtungen fort
und auch in der Tiefe fanden sich im felsigen Untergrund keine
Achatmandeln mehr. So beschlossen wir nach fünf Stunden
Baggereinsatz die Aktion zu beenden und das Loch wieder zu
verfüllen.
Kurz vor dem Ende
der Aktion fanden wir noch einen mehrfarbigen Superachat mit etwa 35
cm Durchmesser, der zwar in mehrere Teile zerbrochen war, aber
dennoch sicher nach dem Schleifen einige Top Stücke ergeben wird.
Insgesamt war die
Aktion sehr erfolgreich und es warten nun zwei große Eimer voll mit
Achatmandeln von bester Qualität auf's Sägen und Polieren.
Was wird der
Mühlenberg uns in Zukunft noch bringen? Welche Achate wird uns die
Natur noch schenken? An welcher Stelle graben wir das nächste Mal?
All diese Fragen
geistern schon jetzt wieder in uns herum. Die Vorfreude aufs nächste
Mal ist jedenfalls schon jetzt riesengroß!
Dies sind die
Augenblicke des Lebens, die lange in uns haften und in freudiger
Erinnerung bleiben werden, denn allzu oft hat man für solch
großartige Erlebnisse keine Gelegenheit!